
Das Kulturring-Magazin kultur.txt befasst sich in der nächsten Ausgabe, Juli/August 2025, mit dem Thema Fotografie. Wir laden Dich zu einem Fotowettbewerb Sofortbild ein. Was ist gemeint? Ein „aus der Hüfte geschossenes“ Foto, eine Momentaufnahme mit künstlerischer Qualität. Die Jury der Redaktion wählt unter den teilnehmenden Fotografien die besten aus und prämiert das Siegerfoto mit einer Jahreskarte Plus der Staatlichen Museen zu Berlin. Die Karte bietet bevorzugten freien Eintritt in die Museen, darunter auch das Museum für Fotografie. Die acht besten Fotografien werden in der kommenden Ausgabe der kultur.txt ausgestellt.
Jede Fotografie ist eine Momentaufnahme, auch wenn sie noch so genau geplant, arrangiert, beleuchtet und komponiert wurde. In den frühen Sechzigerjahren begann der Siegeszug der Sofortbildkameras und Polaroids. Sie wurden zu einem Massenphänomen. Plötzlich gab es die Möglichkeit, Fotografien ohne großen Aufwand direkt vor Ort anzufertigen, ohne notwendige Entwicklung des Filmes im Fotolabor und die Vergrößerung auf Fotopapier. Viele Künstler nutzten das neue Medium, darunter Andy Warhol, Helmut Newton und David Hockney. Polaroid erhielt Kultstatus und erfährt seit einigen Jahren ein Revival. Anfang der neunziger Jahre gab es eine weitere künstlerische Bewegung für Momentaufnahmen. Diesmal ging es um das spontane Fotografieren auf Kleinbildfilm mit den sowjetischen Kameras LOMO LC-A. Diese Kameras waren von schlechter technischer Qualität, aber klein und praktisch. Ihre schlechte Bildqualität wurde als kreatives Mittel eingesetzt und es entstand eine lebendige „Lomografie“-Szene, die den Zeitgeist der Neunzigerjahre einfing. Natürlich ernteten die Lomografen auch Kritik, indem man ihnen vorwarf, minderwertige Fotografien ohne Inhalt und Bedeutung herzustellen. Das änderte nichts am Erfolg der vielen Ausstellungen, Bildbände, Bildkalender und Wettbewerbe.
Heute wird das Smartphone als digitaler Fotoapparat massenhaft für Momentaufnahmen eingesetzt. Man geht davon aus, dass in diesem Jahr weltweit 1,8 Billionen Fotos mit Smartphones aufgenommen werden, das sind pro Tag circa 5 Milliarden. Das Smartphone ist immer verfügbar, die Bilder sind von hoher technischer Güte und können sofort betrachtet und weiterverbreitet werden. Fotografische Kenntnisse und Unkenntnisse, Zufall und massiv eingreifende Software wirken bei dieser neuen Art der Bilderzeugung mit.
Das Thema für den Fotowettbewerb Sofortbild ist frei, so wie die Kunst frei ist. Die einzige Bedingung: das Foto muss ein Hochformat sein. Sende uns dein Sofortbild mit Name, Datum, evtl. Titel an sofortbild@kulturring.berlin
Mit dem Einsenden erklärst du, dass du über alle notwendigen Rechte am Bild, insbesondere für abgebildete Personen und Gegenstände zur Veröffentlichung verfügst und mit den Teilnahmebedingungen einverstanden bist. Einsendeschluss ist Sonntag, 8. Juni 2025. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.